“New year, new me”. Diesen Satz hören wir kurz vor dem Jahreswechsel und zu Beginn eines neuen Jahres ziemlich oft. Der Hintergrund ist, dass viele Menschen das neue Jahr als eine neue Möglichkeit sehen, ihre Vorsätze zu erfüllen und ein gesünderes Ich zu schaffen. Das ist grundsätzlich nicht schlecht. Jedoch scheitert es oft bereits nach den ersten Tagen an der Umsetzung dieser Vorsätze. Versprechungen wie “Ab Neujahr esse ich gesünder” oder “Im neuen Jahr mache ich Sport” geraten dann oft wieder in Vergessenheit oder werden verdrängt. Wie können wir aber stattdessen unsere persönlichen Ziele erreichen? Dies kann uns gelingen, indem wir unsere Vorsätze in langfristige und einfache Gewohnheiten umwandeln.
Warum fällt es uns so schwer Neujahrsvorsätze einzuhalten?
Die meisten von uns scheitern bei der Einhaltung ihrer Neujahrsvorsätze aus verschiedenen Gründen, die oft auf psychologische Verhaltensmuster zurückzuführen sind. Hier sind einige häufige Gründe:
Unrealistische Ziele: Oft setzen wir uns zu ambitionierte oder unrealistische Ziele, die schwer zu erreichen sind. Dies kann zu Frustration und Entmutigung führen, wenn wir nicht schnell genug Fortschritte sehen.
Mangelnde Planung: Viele Menschen setzen sich zwar Vorsätze, aber vernachlässigen es, konkrete Pläne zur Umsetzung zu entwickeln. Ohne klare Strategien und Maßnahmen ist es schwierig, langfristige Veränderungen umzusetzen.
Fehlende Unterstützung: Der Mangel an sozialer Unterstützung oder Motivation kann dazu führen, dass wir unsere Vorsätze aufgeben. Ohne das Gefühl, Teil einer unterstützenden Gemeinschaft zu sein, fällt es oft schwerer, am Ball zu bleiben.
- Vernachlässigen von Gewohnheiten: Oft sind wir so sehr fixiert auf das Endresultat, dass uns nicht bewusst ist, wie wichtig kleine und regelmäßige Gewohnheiten auf dem Weg dorthin sind. Sprich das Ziel sollte uns natürlich motivieren, aber die kleinen Schritte dorthin dürfen nicht unterschätzt werden.
Was ist der Unterschied zwischen Vorsätzen und Gewohnheiten?
Der Hauptunterschied zwischen Vorsätzen und Gewohnheiten liegt in ihrer Natur. Vorsätze sind bewusste Entscheidungen, etwas Bestimmtes zu tun oder zu ändern. Sie erfordern oft eine aktive Willensanstrengung und können leicht durch Ablenkungen, Stress oder mangelnde Motivation beeinflusst werden. Gewohnheiten hingegen sind automatisierte Verhaltensmuster, die im Laufe der Zeit durch Wiederholung entstehen. Sie erfordern weniger bewusste Anstrengung und werden oft unbewusst ausgeführt. Gewohnheiten funktionieren oft besser als Vorsätze, weil sie tiefer in unserem Verhalten verwurzelt sind. Wenn eine Handlung zur Gewohnheit wird, wird sie Teil unseres täglichen Lebens und erfordert weniger mentale Energie, um sie auszuführen. Dies macht es wahrscheinlicher, dass wir langfristig an unseren Zielen festhalten können. Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Gewohnheiten auch mit Belohnungssystemen im Gehirn verbunden sind, was dazu führt, dass wir uns gut fühlen, wenn wir unsere gewohnten Handlungen ausführen. Insgesamt können Vorsätze ein guter Ausgangspunkt für Veränderungen sein, aber langfristige Erfolge werden durch die Entwicklung von positiven Gewohnheiten erreicht.
Gesunde Gewohnheiten statt kurzfristige Vorsätze
Um etwas zu verändern und unsere persönlichen Ziele zu erreichen, brauchen wir uns folglich nicht auf den 01.01 festlegen. Denn für eine langfristige Veränderung und Weiterentwicklung können tägliche und einfache Gewohnheiten, egal zu welchem Zeitpunkt, effektiver wirken als unrealistische Vorsätze, die verdrängt werden. Folglich ist es sinnvoller seine Vorsätze als Ausgangspunkt zu sehen und diese in gesunde Gewohnheiten umzuwandeln. Hier einmal ein Beispiel anhand des Vorsatz “Ich möchte abnehmen”:
- Gewohnheit 1: Täglicher Morgenspaziergang
- Gewohnheit 2: Treppen gehen, statt Aufzug nehmen
- Gewohnheit 3: Frühstück ausfallen lassen und erst Mittags essen
- Gewohnheit 4: Jeden Donnerstag an einem Yogakurs teilnehmen
- Gewohnheit 5: Jeden Sonntag einen Ernährungsplan für die kommende Woche erstellen
Man wird niemals sein Leben verändern, wenn man nicht verändert was man täglich tut. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in den täglichen Gewohnheiten.
John C. Maxwell
Tipps zur Implementierung von gesunden Gewohnheiten
Auch bei kleineren Gewohnheiten sind Selbstdisziplin und ein klarer Fokus essenziell, um Erfolge zu beobachten. Folgende Dinge können die Implementierung von Gewohnheiten erleichtern:
Setzen von klaren Ziele: Definieren Sie spezifische und realistische Ziele für die gewünschte gesunde Gewohnheit. Zum Beispiel: “Ich werde jeden Tag 30 Minuten Sport treiben.”
Step by Step Mentalität: Beginnen Sie mit kleinen Schritten, um die Gewohnheit zu etablieren. Anstatt sich zu überfordern, ist es oft effektiver, mit kleinen Veränderungen zu beginnen und diese allmählich zu steigern.
Routinen schaffen: Integrieren Sie die gesunde Gewohnheit in Ihre tägliche Routine. Je öfter Sie die Gewohnheit ausführen, desto eher wird sie zu einem festen Bestandteil des Lebens.
Sich selbst belohnen: Belohnen Sie sich für das Einhalten der gesunden Gewohnheit. Dies kann dazu beitragen, positive Verstärkung zu schaffen und die Motivation aufrechtzuerhalten.
Erfolg visualisieren: Stellen Sie sich vor, wie sich Ihr Leben verbessern wird, wenn Sie die gesunde Gewohnheit etablieren. Visualisierung kann helfen, den Fokus auf das langfristige Ziel zu lenken.
Unterstützung suchen: Teilen Sie Ihre Ziele mit Freunden oder Familie und suchen Sie nach Unterstützung in Ihrem sozialen Umfeld. Gemeinsam können Sie sich gegenseitig motivieren und unterstützen.
- Geduldig sein: Die Etablierung neuer Gewohnheiten erfordert Zeit und Geduld. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es anfangs schwierig erscheint – bleiben Sie konsequent.
Wenn Sie also Neujahrsvorsätze haben, nehmen Sie sich einen Moment und machen Sie sich Gedanken dazu, wie Sie diese Vorsätze in kleine und realistische Gewohnheiten umwandeln können.